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Lesetipp: Židovka, A zsidó nő,  The Jewess

Lesetipp: Židovka, A zsidó nő,  The Jewess
Marianne Látki

In die Reihe der Holocaust-Gedenkveranstaltungen fügt sich die Buchpräsentation im Budapester Holocaust Gedenkmuseum harmonisch ein. Es handelt sich um eine Autobiographie, die der jüdisch-slowakischen Amerikanerin Silvia Fishbaum, verfasst als Roman von der Journalistin-Schriftstellerin Andrea Coddington über eine Vertreterin der ersten Generation von Holocaust-Überlebenden, deren Erinnerungen an die Eltern, die den Holocaust trotz Arbeitslager und KZ überlebten sowie die zweite Generation der Überlebenden.

Bild: Journalistin-Schriftstellerin Andrea Coddington

Die  Jüdin. So der Titel im slowakischen Original, nämlich Židovka, ist gerade unter dem Titel A zsidó nő im Verlag Art Danubius erschienen.

„Jude zu sein, bedeutet auserwählt sein” gab der Vater der Tochter und Romanheldin auf den Weg.  Sofia heißt sie im Roman. Ihre Kindheit verbrachte sie in einem kleinen Dorf in der Ostslowakei. Schon in der Grundschule wurde Sofia Manisevics als Jüdin verhöhnt und hatte einen einzigen Freund und Verteidiger, den kleinen ungarischen Jungen Árpi. Ihre Jugend velief in Zeichen des Fliehens, was mehrmals versucht wurde, bis sie in der zweiten Hälfte der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts glücklich in den USA landete.

Ihr Schicksal war, wie bekannt, kein Einzelfall, und auch nicht als Roman geplant. Der Zufall wollte es so: zwei Witwen, Andrea Coddington und Silvia Fishbau, trafen sich auf einem Tennisplatz in Piešťany (ungarisch Pöstyén) in der Slowakei. Caddington hatte schon einen Roman verfasst, was Silvia Fishbaum mit der Überzeugung konterte, dass ihr Leben eine noch viel bessere Story ergäbe. Beide stammen aus der Slowakei, beide leben in New York, in Brooklyn und Manhattan, und beide sind Witwen. Das  verband sie sofort, alles passte und nun liegt der 2010 in Slowakisch erschienene Roman auch in Ungarisch vor.

Es ist der Lebensweg eines Individuums und zugleich das Gesellschaftsbild der Nachkriegsgeneration mit jüdischen Wurzeln und Traditionen, die verbinden. Es geht um die kollektive Erinnerung, die aus der Perspektive des Kindes, aber auch der Erzählungen der Mutter sowie durch die Weitervererbung der Traumata des Holocausts an die nachfolgenden Generationen lebendig wird.

Gerade ist der Roman in Englisch in Israel erschienen: The Jewess. Er möge im Überangebot an Holocaust-Erinnerungsliteratur nicht untergehen.