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Oberstes Gebot: glutenfrei leben! – Coeliakia-Symposium in Budapest

Oberstes Gebot: glutenfrei leben! – Coeliakia-Symposium in Budapest
Marianne Látki

Zöliakie. Eine Autoimmun-Krankheit, die lange Zeit  nicht erkannt, falsch behandelt wird und gegen die es keine Therapie, sondern nur lebenslange Diät gibt. Die gute Nachricht: zur Früherkennung kann/könnte ein Bluttest reichen. Zurzeit gilt das für Kinder, den Erwachsenen bleibt das Endoskop-Procedere mit Biopsie noch nicht erspart.

1-2% der ungarischen Bevölkerung leiden unter dieser Krankheit, die seit Jahrzehnten nur mit Magenspiegelung und Biopsie diagnostiziert werden konnte. Für Kinder, die die Prozedur mit Krankenhausaufenthalt, unter Narkose  ausstehen mussten, war und ist das sehr belastend. In der  internationalen Kooperation Interreg Central Europe FOCUS in CD  von 21, mehrheitlich europäischen Ländern wurde die Studie durchgeführt, die die Schlussfolgerung zog, dass sich bei 50 % der Kinder die Magenspiegelung erübrigt.

Eine Ernährung ohne Weizen, Gerste, Roggen weil das Protein Gluten die schädliche Immunreaktion auslöst, die zur Entzündung des Dünndarms und späteren Zerstörung dessen Darmzotten führt. Ergo: schlechte Nahrungsverwertung mit der allmählichen Erkrankung lebenswichtiger Organe.  Zöliakie kann am sichersten festgestellt werden, wenn Kinder zwischen ein und fünf Jahren alt sind. Die Warnsignale:  zu langsame Entwicklung, Vitamin- und Eisenmangel, Durchfall, fettig glänzender Stuhl, Blähungen. Das Kind ist ungesund mager, wirkt aufgebläht und matt, erinnert an die hungerleidenden Kinder in Afrika.

Drei Faktoren führen zum 100-prozentigen Resultat: die schon erwähnte Blutprobe, wenn diese nicht Klarheit schafft, die Endoskopie mit Biopsie und die Genetik.  Bei der Blutprobe wird mit Autoantikörpern (TGA-IgA) geklärt, ob sich Antikörper bilden oder nicht. Sie sind die vom Immunsystem gebildeten Proteine, die das körpereigene Gewebe zerstören. Bei erhöhtem und hohen TGA-IgA Antitrest-Level wird die Diagnose Zöliakie immer wahrscheinlicher, zur endgültigen Diagnose wird die Biopsie notwendig. Und die Genetik?  Zöliakie-Kranke in der Familie und damit die Anfälligkeit dafür.

2011 wurde die internationale wissenschaftliche Untersuchungsreihe ProCeDE gestartet: 33 Kinderkrankenhäuser aus 21 Ländern nahmen mit über 700 Kindern und Jugendlichen daran teil, d.h. deren Blut- und Gewebeproben wurden analysiert und ausgewertet. Das Coeliakia Centrum des Budapester Kinderkrankenhauses Pál Heim nahm daran mit über 70 Kinder teil. Zurzeit tagt im Krankenhaus das internationale Symposium zum Thema unter der Leitung von  Prof. Dr. Ilma Korponay-Szabó und mit der Beteiligung u.a. der Medizinerinnen von der Münchner Ludwig Maximilian Universität (Kinderkrankenhaus Dr. von Hauner)  Prof. Dr. Sibylle Koletzki, Procede-Vorsitzende und Dr. Katharina Werksteller, Procede-Koordinator.

Auf meine Frage nach Vererblichung und ob Reihenuntersuchungen angebracht wären, erhielte ich die klare Antwort, dass Reihenuntersuchungen  wünschenswert wären, weil dann die Krankheit rechtzeitig entdeckt wird und dann ab sofort das oberste Gebot in Kraft tritt: lebenslang Diät halten und gesund bleiben. Über die im Apothekenangebot vorrätigen Schnelltests schieden sich die Geister unter den Ärzten, weil einerseits die Diagnose mit der Blutprobe beginnen müsse, andererseits ein Schnelltest die Aufforderung sein kann und soll, den Facharzt aufzusuchen.

Unseren Mitmenschen, die an dieser Autoimmunkrankheit leiden, bietet der ungarische Lebensmittelmarkt „alles, was ihr Herz d.h. ihre Gesundheit sich wünscht”, um ein vollwertiges, gesundes Leben durchführen zu können. Der Wertmutstropfen: teuer, wenn z.B. 1 kg glutenfreies Mehl gut über 1000 Ft  kostet (gut 4 Euro), es ansonsten für einen Euro zu kaufen wäre.

 

 

Címkék