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Farbenpracht an alten Mauern: das Projekt ’színes város’

Farbenpracht an alten Mauern: das Projekt ’színes város’
Marianne Látki

Nur ein paar Schritte von den Hauptstraßen in Pest, der Großen Ringstraße oder der Rákóczi út entfernt stößt der Besucher auf städtebauliche Tristesse, verwitterte, verfallende Bausubstanz, Baulücken, die der Zweite Weltkrieg verursacht hat, Feuermauern; in den Lücken meistens unschöne Parkplätze. (Photos András Farkas)

Die vorübergehende Lösung heißt ’színes város’, Bunte Stadt, ein Projekt, das in guter Zusammenarbeit vom Gemeindebezirk, der Stadt Budapest, der Tourismusagentur und  einer Künstlergruppe verwaltet wird. Bemalt, verschönert wird vorrangig im 7. Budapester Gemeindebezirk. Gerade wurde zum vierten Bunte-Stadt-Festival aufgerufen, wenn die Künstler, die von der Jury als entsprechend bewertet wurden, einen Monat lang zum Festivalthema ihre Formen und Ideen an die Wand malen. Thema 2017 Gastronomie und Wein.

Den Festivalauftakt machten zwei Künstler aus Berlin, deren Muralien in der Kertész utca 27 begutachtet werden können. Erstmals wurden auch ausländische Künstler eingeladen, und das aus aktuellem Anlass: Berlin ist Partnerstadt von Budapest (schon im 26. Jahr) und Berlin ist street-art-Hochburg. Beide Hauptstädte sind farbig und kreativ, so Peggy Gallert, Media Relation Manager, die  für visitBerlin die Werbetrommel rührt. In Berlin erlebt der Besucher ein prickelndes Amalgam aus Hochkultur und urbaner Straßenkultur.

Die Todesmauer, die bis vor 27 Jahren die Stadt teilte, ist der Tummelplatz der Streetarter geworden. Neu ist auch, dass das Festival mit zwei Kunstwerken von eben zwei Künstlern eröffnet wurde, mit den Werken der Berliner Gäste.  Gleich am Eingang zum Parkplatz malte VIDAM, so der Künstlername, auf 230 qm seine Version von Gastronomie und Wein: frische Erzeugnisse vom Markt werden verarbeitet, zuletzt entpuppt sich das als Koexistenz von Huhn und Obst!

VIDAM hat, wie schon sein Künstlername zeigt, ungarische Wurzeln, sein Vater ist Ungar, die Familie zog, als der zukünftige Streetarter ein Knirps war aus Ungarn nach Berlin. Er pflegt den Kontakt zur Altheimat, war oft bei der Oma in Eger zu Besuch. Nach dreijähriger Pause war er überrascht, wie viel sich in der ungarischen Gastronomie getan hat, trotzdem bleibt lángos (sprich langosch), der in heißem Öl gebratene Pfannkuchen-Fladen sein Lieblingsgericht. Als erstes wird immer lángos gegessen, wenn er nach Ungarn kommt.

VIDAM und sein Kollege HRVB, der das zweite großflächige Wandgemälde gestaltete, sind Mitglieder in der Berliner Künstlergruppe The Weird. Auf 450 qm malte er in elf Tagen (die ’nur’ 230 qm entstanden in einer Woche) das Kocherlebnis als Kunst, als Erelgnis wie u.a.  sich die Paprika zur kulinarischen Spezialität verwandelt, verwandelt wird. HRVB ist zum erstenmal in Budapest und  - um beim Thema des Festivals zu bleiben – vom ungarischen Schmorgericht Pörkölt begeistert, wovon er fünf unterschiedlich zubereitete verspeiste.

Feuermauer-Malerei ist eine vergängliche Kunst. Wenn die Kuratorin des Festivals Noémi Nádudvari nach Brandschutzmauern sucht (es gibt ausreichend), wird ihr oft beschieden, dass die ausgewählte Fläche nur ein Jahr zur Verfügung stehe, weil dann dort gebaut wird. Oft sind das dann zwei, drei und mehr Jahre, so ihre Erfahrung, wie es nicht selten in Ungarn der Fall ist. Pro Jahr werden acht bis zehn Feuernmauern bemalt, bislang schmücken 35 die grauen Schandflächen der Stadt.

Zum Thema Színes Város-Bunte Stadt siehe auch unseren Beitrag ’Bunte Stadt, Bunte Mauern’ vom 30. 05. 2015.