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Nacht der Museen – múzeumok éjszakája 2017

Nacht der Museen – múzeumok éjszakája 2017
Marianne Látki

Klein, bescheiden fing es an und wuchs sich zum ungarnweiten Fest aus: die Nacht der Museen, die auch in diesem Jahr, traditionell am Johannistag, dem 24. Juni, nun schon zum 15. Mal gefeiert wird.

Klein und bescheiden bezog sich auf Budapest, doch von Jahr zu Jahr schlossen sich immer mehr Museen und andere Kultureinrichtungen in ganz Ungarn an, folgten dem Aufruf, ihre Tore preisgünstig, mit nur einer Eintrittskarte – in Budapest ist es seither das bunte  Armbändchen, diesmal orangefarben – vom Frühabend bis nach Mitternacht zu öffnen. Momentan sind es 320 Institutionen, die zur Teilnahme an rund 2000 Programmen einladen. Ähnlich wie im Vorjahr wird mit 400 000 Besuchern, Teilnehmern gerechnet.

Auf zwei Hauptthemen einigten sich die Veranstalter: Werterhaltung und Reformation. Wertschöpfung, Werterhaltung verstehen sich von selbst, wobei die Digitalisierung ein Schwerpunkt dieser Tätigkeit ist. Eigentlich liegt auch das Thema Reformation auf der Hand. Dazu seien einige Anhaltspunkte erwähnt. Das Zentrum der ungarischen Reformation ist die ostungarische Stadt Debrecen, wo vor 450 Jahren die erste Synode der reformierten Kirche stattgefunden hat. Dass sich die Große Kirche und das Museum des Reformierten Kollegiums ins nächtliche museale Treiben eingliedern, versteht sich von selbst. Im Museumsviertel sind zahlreiche Programme geplant, von Ausstellungen, japanischen Puppen und erotischer Malerei bis zu neuen Tendenzen in der Malerei. Wie Bürgermeister László Papp stolz berichtete, wird das Zepter des Fürsten von Siebenbürgen/Transsilvanien István Bocskai (1557-1606), eine Leihgabe des Nationalmuseums für Geschichte Bukarest aus Anlass der Nacht der Museen im Déri Museum ausgestellt. Das Zepter war im 18. Jahrhundert in den Besitz  des Gouverneurs von Siebenbürgen Samuel von Bruckenthal gelangt, wurde bis 1948 im Bruckenthal-Museum in Hermannstadt (rum. Sibiu) ausgestellt und gelangte nach der Verstaatlichung in Rumänien in obiges Nationalmuseum in Bukarest. Das Zepter wird nur selten ausgestellt, so dass seine Ankunft in Debrecen als Sensation der Nacht der Museen gefeiert wird. Das Ungarische Nationalarchiv stellte die Rechtsurkunde das sog. Berat zur Verfügung. Dieses, vom Großwesir 1604 ausgestellte Dokument bezeugte, dass István Bocskai als Fürst von Siebenbürgen und König von Ungarn anerkannt wird. Freunde der ungarischen Geschichte werden im Déri Museum auch das Zepter von Fürst István Báthory (1533-1586) aus dem Ungarischen Nationalmuseum besichtigen können. Als bitteres Schmankerl am Rande darf erwähnt werden, dass Mihály Munkácsys Christus-Trilogie diese eine Nacht ’ganz’ zu sehen sein wird. Golgota (1884 gemalt) und Ecce homo (1986) können immer besichtigt werden, Christus vor Pilatus bleibt – bis auf die Nacht des 24. Juni 2017 – weiter verhüllt, weil sich der ungarische Staat mit dem in Kanada lebenden (ungarischen) Besitzer des Werkes über den Kaufpreis nicht einigen konnte.

Aus dem Budapester Angebot sei an dieser Stelle nur eines hervorgehoben: das Vasarely Museum in Óbuda. Nach einjährigem Umbau und Neugestaltung wird es zur Nacht der Museen wieder eröffnet. Infos über die Nacht der Museen in Ungarisch und Englisch unter www.musej.hu

Damit auch die diesjährige Nacht der Museen reibungslos abgewickelt werden kann, stellte das zuständige Staatssekretariat im Ministerium für Humanressourcen 35 Mio. Ft bereit. u.a. wird so auch der kostenlose Verkehr des Museumsbusses  in Budapest (auf sieben Routen) von 18 bis 5.30 Uhr unterwegs  gesichert.

Nur eine Eintrittskarte, eine Banderole lösen und möglichst viele Museen besichtigen, an Programmen teilnehmen: Erwachsene 1700 Ft, Kinder (6-18) 800 Ft.