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Unser Ausstellungstipp: Knochenteller

Unser Ausstellungstipp: Knochenteller
Infovilág


Die alten Römer, aber auch die Teilnehmer fürstlicher Gelage im Mittelalter warfen die abgenagten Knochen einfach hinter sich und unter den Tisch, wo schon die hungrigen Hunde und Katzen auf ihr Festmahl warteten. Mit den Jahren und Jahrhunderten wurde das Tafeln aber immer nobler, ja gezierter, das Porzellan hauchdünn, die Tische fein gedeckt, dazu die Servietten aus Damast und vor das Gedeck gehörte, ab dem ausklingenden 19. Jahrhundert obligatorisch, der Knochenteller, je nach Gedeck aus Glas, Keramik, Porzellan, Fayence; darauf der Schriftzug, wofür das Tellerchen da war, hübsch verziert mit Blumen, Girlanden, aber auch Fischen oder Muscheln, damit darauf die Reste des verspeisten Meeresfrüchte deponiert werden sollten.

Im Ungarischen Museum für Handel und  Gastgewerbe (MKVM) in Óbuda am Korona tér 1 wurde gerade die Kammerausstellung zum Thema eröffnet. Die Exponate stammen aus der Sammlung der Tourismus- und Gastronomie-Journalistin Lenke dr. Elek, die die Auswahl thematisch ordnete. Damit auch der unbetane Gast im Bilde sein sollte, wofür das Utensil diente, stand darauf  ’Csont’ (Knochen), auch als Aufforderung ’Bitte die Knöchelchen’ (so!).  Weshalb ein solches Tellerchen aus dem Jahr 1914 ein schneidiger Husar schmückt? Keine Ahnung. Vieleicht sollten darauf keine abgenagten Knochen landen, der Teller einfach als Zierde dienen. Viele Knochenteller schmücken Hunde und Katzen.

Hochkonjunktur hatten die Knochenteller in der k.u.k. Monarchie, fanden ihren Weg aber auch ins viktorianische England und bis nach Übersee. „Knochenteller habe ich auch im Moskauer Porzellanmuseum entdeckt”, so die Sammlerin Lenke Elek. „Der Küchenchef in einem Hotelrestaurant in Portugal verehrte mir einen Knochenteller mit dem Markenzeichen  seines Hotels. Solche Tellerchen erhielten vielerorts die Stammgäste geschenkt und zur Aussteuer einer wohlhabenden Braut konnte auch das Tafelservice mit Knochentellern gehören”, so Lenke Elek.

Heutzutage sind Knochenteller, wie so viele andere Kleinigkeiten, beliebte Sammlerobjekte. Auf Flohmärkten soll man sie noch immer entdecken können und sollte dann natürlich zuschlagen. Über solche ’Sammler-Leidenschaft’ freut sich ein Museum wie das Ungarische Handels- und Gastgewerbemuseum immer wieder, und hat Zeit und Platz für private Leihgaben und Kammerausstellungen so wie die jetzige bzw. solche zum Thema Kaffeemühlen und Salzfässer, Ansichtskarten, Tafelschaufel mit kleinem Besen oder einer Bürste zum Entfernen der Brösel und, und, und…

Die Illustrationen dieses Beitrages von Zoltán Okolicsányi sollen Lust auf den Museumsbesuch machen. Die Knochenteller-Ausstellung kann bis zum 7. August besichtigt werden, aber auch alle anderen Dauer- und Wechselausstellungen sind einen Besuch wert.

 

 

Címkék