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Einmal wöchentlich Hirse!

Einmal wöchentlich Hirse!
Infovilág


Bis zum Ersten Weltkrieg ernährten sich die Ungarn überwiegend von Getreide, Fleisch war den Betuchten und Reichen vorbehalten, dafür aber auch Gicht und Podagra… Bei Ungarns Nachbarn, aber auch in Polen oder den deutschen Landen gehört Hirse als wertvolle Zutat in jedes Kochbuch, und das schon immer, ohne einen Knick oder sonstwas in der Tradition erlitten zu haben. Hirse wird zwar in Ungarn angebaut, muss allerdings, um den spärlichen Bedarf zu decken, importiert werden, aus Deutschland, Tschechien, China.

Ernährungswissenschaftler, die Mitarbeiter an der Fakultät für Handel, Gastgewerbe und Tourismus an der Budapester Wirtschaftshochschule, gemeinnützige Vereine wie der Freundeszirkel  Altungarische Kultur, Bäckermeister und Konditoren, ja sogar Bierbrauer haben sich die Wiedereinführung der Hirse in die ungarische Küche, auf den wöchentlichen (!) Speiseplan aufs Banner geschrieben.

’Hirse-Renaissance’

Am kommenden Wochenende findet an der schon genannten Hochschule die Konferenz mit kulinarischer Schau nebst Verkostung von Hirsegerichten im Zeichen von Tradition und Erneuerung statt (am 25. Oktober). Einen Tag darauf (26. Oktober) ist in der Lehrküche des Unterrichtskabinetts an der Hochschule das Hirse-Kochseminar geplant. Zubereitet werden u.a. Hirse mit Schafskäse gebacken, Hirsebreiknödel, Hirse mit Pilzen und geriebenem Käse, Hirsepalantschinken usw.

Und ebenfalls am Samstag, den 26. Oktober wird der Tag der Ungarischen Provinz im Freizeitpark und -zentrum Millenáris auch mit der Verkostung von Hirsespezialitäten begangen.

Weshalb unbedingt (auch) Hirse? U.a. weil Hirse reich an Vitaminen und Mineralstoffen ist, weil sie gut verträglich ist, nämlich auch bei Laktose- und Glutenintoleranz, weil Hirse ballaststoffreich ist und den Speiseplan abwechslungsreich gestaltet: Hirse kann als Vorspeise, Suppeneinlage, Hauptgericht, Dessert (2011 wurde die vom Meisterkonditor aus Karcag László Zila kreierte Hirsetorte anlässlich des Sankt Stephans Tages (20. August) zur ’Torte Ungarns’ gekürt und kann seither, wenn auch nicht überall, in vielen Konditoreien bestellt werden.), verarbeitet und zu Bier (!) vergoren werden.

Hirse tut den Knochen und Haaren, den Nägeln und Zähnen gut, wirkt entzündungshemmend und das Immunisystem stimulierend, wird Schwangeren und stillenden Müttern, Kranken und in der Rekonvaleszenz Befindlichen, Sportlern und allen ernährungsbewussten Mitmenschen wärmstens empfohlen.Hirse-Renaissance’

Hirse, das ’wärmende Getreide’ wusste die Menschheit schon immer zu nutzen und schätzen. Als Genzentrum gilt China, wo Hirse seit mindestens 10 000 Jahren verwendet wurde. Die Hirsekörner, die bei archäologischen Ausgrabungen im heutigen Westungarn gefunden wurden, stammen aus dem Neolithikum. Im Alten Testament wird Brot genannt, das aus Weizen, Gerste, Dinkel, Bohnen, Linsen und Hirse gebacken wird. In einer Urkunde von 1190, aus der Zeit König Béla II., wird Hirse – köles, ersmals erwähnt. Weshalb also nicht auch heute, auch in Ungarn – wieder…

Im Hirse-Prospekt mit Rezeptevorschlägen zur ’Hirse-Renaissance’ wird  z.B. die Zubereitung von gefüllten Kohlrabiblättern bzw. Paprikaschoten detailliert beschrieben, wobei natürlich nicht Reis, sondern Hirse verwendet wird; auch der Brotaufstrich ala Liptauer, auch Vegetariern und Veganern wärmstens ans Herz gelegt, lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen. Und das geht so: Zutaten: 1 Tasse Hirse, Salz, Pfeffer, Gewürzpaprika, Knoblauch und gehackte Zwiebeln nach Belieben, Zitronensaft, 1 EL Öl. Zubereitung: die gut durchgespülte Hirse in Salzwasser gar kochen (Hirse-Wasserverhältnis 1 zu 3, bei den meisten Gerichten, meines Wissens nach 1 zu 5). Ausgekühlt, Hirse mit den Zutaten verrühren und über Nacht in den Kühlschrank stellen. Und dann die Brotscheibe mit Hirseaufstrich mit dem schon erwähnten Hirse-Bier begießen.

Guten Appetit!

Címkék