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Krisztián Grecsó: Aegon-Kunstpreisträger 2012

Krisztián Grecsó: Aegon-Kunstpreisträger 2012
Infovilág

Krisztián Grecsó. (Foto: Bulla Bea.)Die Fachjury hatte es nicht leicht; die ungarischen Literaten schreiben und schreiben, und das immer besser, immer aufsehenerregender, die eingefleischten Leser kaufen trotz Wirtschaftskrise Literatur. Das belegen jahrein, jahraus die sich an den Ständen des Budapester Buchfestivals und anlässlich der Festwoche des Buches drängelnden Interessenten sowie die anschließend veröffentlichten Verkaufsstatistiken.

„Die ungarische Literatur erlebt gerade ihre reichste Zeit”, wurde anlässlich der Preisverleihung ein Jury-Mitglied zitiert. Von den 28 gültigen Vorschlägen wählten die Juroren zehn für die engere Auswahl aus, lauter Namen, die dem ungarischen Literaturfan wie Musik in den Ohren klingen: Von Ádám Bodor, berühmt für seine düster-mythische Welt irgendwo in Osteuropa, für mich im Besonderen in den Karpaten zwischen Ukraine und Nordrumänien angesiedelt, über die Familiengeschichte Péter Györgys bis zur Lyrikerin und Verfasserin frappanter Momentaufnahmen Krisztina Tóth.

Und das waren nur drei Namen von zehn, deren Träger im Vorjahr mit Werken an die Öffentlichkeit traten, die alle den Preis verdient hätten. Das Rennen machte Krisztián Grecsó, Jahrgang 1976, der seit gut zehn Jahren im literarischen Leben kräftig mitmischt (den Preisträger photographierte Bea Balla). Den Aegon-Kunstpreis 2012 erhielt er für seinen ’Familienroman’ „Mellettem elférsz” – frei übersetzt: Du hast Platz neben mir, der seit der Veröffentlichung im Früjahr des Vorjahres schon seine vierte Auflage erlebt.

Es sei aus der Preisbegründung des Jury-Mitglieds, des Literaturhistorikers Tamás Tarján zitiert: „Krisztián Grecsó verfasste eine neue Deutung des gegenwärtig so beliebten Genres Familienroman. Er blättert in der Chronik mehrerer Generationen und erreicht damit ein breites Leserpublikum… Es ist die zeitliche und moralische Gegenüberstellung der Gegenwart des aus der kleinen, dörflichen Gemeinschaft ausgebrochenen Erzählers und Haupthelden mit  der Familie im südöstlichen Winkel Ungarns; die Vergangenheit bevölkern unvergessliche Figuren in  aufrüttelnden Lebenssituationen getragen von einer überbordenden, fluiden Epik.”

Gefragt, wie er schreibe und ob das auf Seite 13 stehende stimme: Ich arbeite gegen das Vergessen, antwortete der frisch gebackene Preisträger, das dem so sei und er keinen traditionellen Familienroman, sondern Geschichten einer Familie erzählt, die der Gegenwart etwas sagen sollen. Er habe dafür nicht in Archiven geforscht, sondern seine Familienmitglieder gefragt.

Zum Preisgeld gesellt sich eine Kleinplastik aus weißem Marmor mit dem Titel ’Rhythmus’ geschaffen von Csanád Beretvás.

Krisztián Grecsó hat nun ein halbes Jahr Zeit, um seinen Ko-Preisträger aus einer anderen Kunstsparte zu benennen.

Über den Aegon-Kunst- bzw. Partnerpreis lesen Sie auch unsere Beiträge vom 13. April und 8. Oktober 2010 sowie vom 19. Oktober 2011.)

 

Címkék