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Ausstellungstipp: Freud, Bacon und die Londoner Schule

Ausstellungstipp: Freud, Bacon und die Londoner Schule
Marianne Látki

Ab heute in der Ungarischen Nationalgalerie (UNG) im Budaer Burgviertel: „Die Malerei Freuds, Bacons und der Londoner Schule“. Die Ausstellung mit 90 Werken britischer Kunst ist das Ergebnis der Zusammenarbeit der UNG mit  der Londoner Tate Britain, ihrer Kuratoren Elena Crippa mit Dávid Fehér. (Lucian Freud: Mädchen mit einem Kätzchen)

Es sind Meisterwerke, die das kunstliebende Publikum in Ungarn vor Ort noch nie gesehen hat, so auch des Titelmitglieds Lucian Freud. Die Auswahl spannt einen breiten Bogen von den Wurzeln, d.h. der britischen figurativen Malerei Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart, wobei das Gros der Werke in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden ist. Die Londoner Schule ist keine Schule im herkömmlichen Kunstsinn. Künstler aus aller Herren Länder wanderten (von der jeweiligen aktuellen Politik bedingt) nach England aus, so Lucian Freud und Frank Auerbach aus Deutschland, Leon Kossoff aus Russland, F. N. Souza aus Indien, R.B. Kitaj aus den USA und Paula Rego aus Portugal. Sie trafen sich nicht zum Diskutieren über Kunst, ihre Kunst, sie trafen sich eventuell in Klubs und malten die Realität in ihrem physischen Sein, individualisierten die Körper, malten diese direkt ohne Idealisierung, was auch die vielen Porträts verdeutlichen, ihre Umwelt, ihr Alltag wurden genauso konkret zu Kunst, die Straßen, wo sie wohnten, die Wochenmärkte, ein Schwimmbad mit Kindern, die Christ Church, die Souza aus seinem Wohnzimmer sah, die Bauarbeiten an der Oxford Street usw.

Auf die großen Unterschiede zwischen der britischen und mittel-osteuropäischen Kunst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eingehend hob die englische Kuratorin Elena Crippa, (Co-Kuratorin: Tate Britain) zwecks besseren Verständnisses den Kontrast zwischen dem Einfluss des Kalten Krieges auf die Kunst im Ostblock und der künstlerischen Freiheit von Existentialismus, abstrakter Malerei, Moderne und Pop-Kultur hervor, auf die Konzentration der Londoner mit so unterschiedlichen Wurzeln auf das humane Sein, auf human being, das in  den Porträts und Akten Lucian Freuds (David und Eli, 2003-2004), Francis Newton Souzas „Kreuzigung”, 1959 (eine Verschmelzung christlicher, muslimischer und afrikanischer Einflüsse) oder Francis Bacons „Studie nach Velazques” 1950, dem Triptychon als Studie für die Kreuzigung zum Ausdruck kommt.

Jedes Werk ist ein Hauptwerk, betonte u.a. der ungarische Kurator Dávid Fehér auf dem Rundgang durch die Ausstellung. Er machte auf die räumlich, ätherische Anordnung der Gemälde aufmerksam, damit jedes einzelne Kunstwerk als Hauptwerk verstanden werde: die Gemälde schweben in einem grauen, neutralen Raum, sagte Dávid Fehér. Die vier eingangs aufgezählten Künstler Freud, Bacon, Auerbach und Kossoff stehen im Fokus, alle anderen Künstler, lauter Männer (!?) tragen zum Dialog der Generationen bei.

Die Malerei Freuds, Bacons und der Londoner Schule kann bis zum 13. Januar in der Ungarischen Nationalgalerie besichtigt werden.